Insel im Sonnenschein. Ankommen mit leichtem Gepäck. Elementares bei sich tragen. Treppen abwärts gehen. Den Klangturm betreten. Innehalten. Ins Klangkleid schlüpfen. Vibrieren. Haut aus Tönen. Klangvogel sein. Fliegen.
Eine dichte Menschengruppe durchwandert den Raum. Trällerndes Wanderlied. Wir lachen und öffnen Türen an allen vier Seiten. Weiterspazieren den kleinen Pfad entlang durch dichten Wald. Hunger Stillen im Schatten eines Baumes. Zufluss von Zu`s fließt ab. Zu schwach, zu dick, zu viel. Den Tisch des Gasthauses mit Herzen schmücken. Mit Kartoffeln, Eier, Brot und Butter. Nahrung aufnehmen für Körper, Geist und Seele. Wespen surren um uns herum, naschen vom süßen Pflaumenmus.
Weiterwandern. Weiße Holzbänke. Offener Raum. Einladung zur Verwandlung.
Farbkleider überstreifen. Selbst Kunstwerk werden. Aufgeregt. Bewegt. Staunend.
Den Ort verlassen und sich auf der Sommerwiese entspannen. Es ist spät geworden und still. Kunstvoll steigen wir die Treppen hoch und verlassen die Sommerinsel.
verschiedene Themen
26 August 2011
25 August 2011
künstlerische Gutsbesitzerin
Ich bin Gutsbesitzerin, nicht im traditionellen sondern im künstlerischen Sinn.
Die Aufgaben sind groß und fordernd. Es bedarf der Unnachgiebigkeit gegenüber genormten und traditionellen Frauenrollen und Bildern mit gleichzeitigen Pflichten einer alltäglichen Frau. Die von Großmutter und Mutter geerbte Strenge der Frauenrolle täglich transponieren und umzustrukturieren ist Disziplin.
Das beginnt in den frühen Morgenstunden. Gleich nach dem Wachwerden den Geist konzentriert. Dann den Raum zwischen kühlem praktischen Denken und einem tranceähnlichen Freiheitszustand betreten. In diesem offenen Raum breiten sich die Kunstgüter wie Mosaiksteine vor dem inneren Auge aus. Locker und unbeschwert wollen sie in ein Tagesmuster zusammengelegt werden. Dabei muss das Spiel gewährleistet bleiben.
Es ist kein Leichtes, da man weder die Möglichkeiten zu Beliebigkeiten verkommen lassen darf, noch durch Festzurren den Spielfluss verhindern. Energie will gebündelt sein und nicht in Alltäglichkeiten oder in Scheinbedürfnissen verplempert werden. Kunst braucht die entspannte Offenheit eines spielenden Kindes.
Je klarer die künstlerische Aussage formuliert wird umso schöner und kräftiger wird das Kunstwerk. Erfolgsdruck, Zustimmung oder Ablehnung von außen dürfen die Arbeit nichtstören. Das erfordert Mut.
Die Aufgaben sind groß und fordernd. Es bedarf der Unnachgiebigkeit gegenüber genormten und traditionellen Frauenrollen und Bildern mit gleichzeitigen Pflichten einer alltäglichen Frau. Die von Großmutter und Mutter geerbte Strenge der Frauenrolle täglich transponieren und umzustrukturieren ist Disziplin.
Das beginnt in den frühen Morgenstunden. Gleich nach dem Wachwerden den Geist konzentriert. Dann den Raum zwischen kühlem praktischen Denken und einem tranceähnlichen Freiheitszustand betreten. In diesem offenen Raum breiten sich die Kunstgüter wie Mosaiksteine vor dem inneren Auge aus. Locker und unbeschwert wollen sie in ein Tagesmuster zusammengelegt werden. Dabei muss das Spiel gewährleistet bleiben.
Es ist kein Leichtes, da man weder die Möglichkeiten zu Beliebigkeiten verkommen lassen darf, noch durch Festzurren den Spielfluss verhindern. Energie will gebündelt sein und nicht in Alltäglichkeiten oder in Scheinbedürfnissen verplempert werden. Kunst braucht die entspannte Offenheit eines spielenden Kindes.
Je klarer die künstlerische Aussage formuliert wird umso schöner und kräftiger wird das Kunstwerk. Erfolgsdruck, Zustimmung oder Ablehnung von außen dürfen die Arbeit nichtstören. Das erfordert Mut.
22 August 2011
zwei Seiten einer Medaille
der Blumen
Gerüche
Zeit der
Trauben
Beeren
Zeit der
Ozeane
Wolken
Zeit
mit
dir
Aus „Liebesgedichte“ Sommer 1995
Du wirst Arbeit vor die Brust
Ich werfe Raum entgegen
Du steckst Strickzeug in den Rücken
Ich massiere Stöcke
Du tunkst in alten Soßen
Ich tauche unter Wasser
Du sprichst Luft
Ich bombadiere Erde
Du kochst um den Brei herum
Ich stopfe Mäuler mit Erdbeeren
Du schlägst mit Federn
Ich trage mit Entenfüßen
Du wirfst Heulen aus dem Mund
Ich trete aufs Ohr
Aus „Liebesgedichte“ Sommer 1995
20 August 2011
19 August 2011
Die Strafende
Da ist sie immer, die Strafende. Sie hängt im Kleiderschrank an der Stange. Sie sorgt für Ordnung und Sauberkeit. Überall stellt sie Verbotsschilder auf. Regeln, gegen die zu verstoßen Ausschluss bedeutet. Sie verwehrt und unterdrückt das eigene, das absichtslose Spiel. Nie macht sie eine Ausnahme. Eng ist ihr Kleid gestrickt. Sie scheint nur mein Bestes zu wollen und das bekommt sie auch, wenn ich mich mit ihr anlege. Ich hatte mir angewöhnt in eine künstlerische Dunkelkammer zu verschwinden, noch bevor sie mir mit ihren Drohungen aufwartet. Doch jetzt stelle ich ihr ein scharfkantiges Nein entgegen. Ich trage dieses Kleid nicht mehr verehrte Mutter Recht und Schuld. Es ist mir zu eng gestrickt, meine Brüste schmerzen darin und mein Becken verlernt das Wiegen. Auch verschwinde ich nicht mehr in der Dunkelkammer. Zu lang verharrte ich in der Unterwelt. Ich spiele jetzt mit den Freigeistern im Licht. In einer immer wieder neu entstehenden und vergehenden Runde, in der der Ausschluss eingeschlossen ist.
Sie wird mich ungerne gehen lassen, die Strafende. Ich bin ein Prachtstück und nicht leicht zu ersetzen. Doch das Becken ist gefüllt und läuft über zu allen Seiten.
Sie wird mich ungerne gehen lassen, die Strafende. Ich bin ein Prachtstück und nicht leicht zu ersetzen. Doch das Becken ist gefüllt und läuft über zu allen Seiten.
18 August 2011
Roter Saft zwischen den Fingern
Sonne auf fremder Terrasse. Augustterrasse. Urlaub von den eigenen vier Wänden. Küchenwände, die mir oft beim Schreiben, Nachsinnen und arbeiten zusehen. Ich bewohne für einige Tage den Bauwagen, der bei Freunden im Garten steht. Genieße Landleben. Einfach Dasein. Eine Säge zerteilt die frühe Morgenstille. Kaum ein Vogel stimmt sein Lied an. Nur der Specht hämmert. Die Vögel haben für dieses Jahr ihre Konzertsaison beendet. Nackte Füße berühren die Holzplanken der Terrasse. Das Dach über mir knackt in der Wärme. Hinter den Tannen auf der anderen Seite des Hügels ziehen dicke Wolkenschiffe vorbei. Heute gönnen sie mir ein morgendliches Sonnenbad. Ich bin dankbar. Dankbar für den Raum und die Wärme. Bestaune die Ernte des Jahres innen wie außen. Loslassen im Entspannungsparadies. Es gibt nichts zu tun nur Staunen und Ernten. Ich bin, was ich werden wollte. Künstlerin. Nichtwissend wie die Natur. Mit meinem neuen Gesicht weitergehen. Barfuß laufen auf regennasser Erde. Gras berühren. Brennnesseln spüren, ein Lied auf den Lippen. Wohlgeruch in der Nase. Apfelbäume leuchten in der Sonne schwer beladen mit der Ernte des Jahres. Manche Äste brechen von der Last. Pflaumenduft und Birnengeschmack. Roter Saft zwischen den Fingern. Über das Tal spannt sich ein doppelter Regenbogen.
16 August 2011
15 August 2011
Maskenbildnerin
Der Gruppenraum verwandelt sich in einen kunstvollen Operationsaal, dessen Intensität und Intimität verblüffend ist. Die gegebenen Anweisungen sind minimal, die achtsame Fühlung enorm hoch. Ein Gesicht nach dem anderen wird geboren, taucht auf als weiße, kalkige Maske. Farbe und Spiel hauchen ihr Leben ein.
Was für eine kunstvolle Wandlungs- und Friedensarbeit.
„Das Gesicht kannte ich bei meiner Tochter noch nicht“ flüstert mir ein Vater zu und staunt. Die Kinder, Nonnen und Mönche lachen und freuen sich über ihr neues Gesicht. Ich auch.
01 August 2011
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