180 cm x 120 cm Öl auf Leinwand 1999
"Alles im Fluss"
Ich bin nicht im Fluss. Meine Gedanken haben sich angesammelt wie Berge von Sperrmüll. Ich hänge fest an umgestürzten Vorstellungen, Vorwürfe, Konzepte. Druck in meinem Kopf. Unüberwindbar. Scheinbar. Der Körper schwer und träge, das Wetter gewittrig und schwül. Nebel steigt in mir auf, umhüllt die Berge von Gedanken. Es scheint, als wären sie nicht mehr da. Sorglos schlafe ich ein. Morgen ist auch noch ein Tag.
Dann sorge ich für Raum, räume all das angesammelte Zeug weg: leere Flaschen, Plastikbehälter, Kartons, alte Zeitungen, Teppichstücke, übernommene ungenutzte Schränke, Bettgestelle, Übertöpfe, Stühle auf denen man nicht mehr sitzen kann, Fahrräder auf denen man nicht mehr fahren kann. Ich bin nicht Jäger und Sammler. Ich bin Raumpflegerin. Und in der Stadt und im Kopf ist der Raum knapp.
Die sperrigen angesammelten Dinge verschwinden im Müllschlucker. Er zermahlt alles zwischen seinen Zähnen auch meine Sorgen um das zu viel Sorgen und Räumen.
Ich bekomme Mut mich noch mehr zu entsorgen und ein Nein an der richtigen Stelle zu setzen, damit sich in meinen Räumen nicht zu viel ansammelt