25 August 2011

künstlerische Gutsbesitzerin

Ich bin Gutsbesitzerin, nicht im traditionellen sondern im künstlerischen Sinn.
Die Aufgaben sind groß und fordernd. Es bedarf der Unnachgiebigkeit gegenüber genormten und traditionellen Frauenrollen und Bildern mit gleichzeitigen Pflichten einer alltäglichen Frau. Die von Großmutter und Mutter geerbte Strenge der Frauenrolle täglich transponieren und umzustrukturieren ist Disziplin.
Das beginnt in den frühen Morgenstunden. Gleich nach dem Wachwerden den Geist konzentriert. Dann den Raum zwischen kühlem praktischen Denken und einem tranceähnlichen Freiheitszustand betreten. In diesem offenen Raum breiten sich die Kunstgüter wie Mosaiksteine vor dem inneren Auge aus. Locker und unbeschwert wollen sie in ein Tagesmuster zusammengelegt werden. Dabei muss das Spiel gewährleistet bleiben.
Es ist kein Leichtes, da man weder die Möglichkeiten zu Beliebigkeiten verkommen lassen darf, noch durch Festzurren den Spielfluss verhindern. Energie will gebündelt sein und nicht in Alltäglichkeiten oder in Scheinbedürfnissen verplempert werden. Kunst braucht die entspannte Offenheit eines spielenden Kindes.
Je klarer die künstlerische Aussage formuliert wird umso schöner und kräftiger wird das Kunstwerk. Erfolgsdruck, Zustimmung oder Ablehnung von außen dürfen die Arbeit nichtstören. Das erfordert Mut.